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Gesunde Ernährung im Familienalltag

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  • Beitrags-Kategorie:Ernährung
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  • Beitrag zuletzt geändert am:26. Oktober 2023
  • Lesedauer:7 min Lesezeit


Wenn Wunsch und Wirklichkeit auseinander driften!

15:36 Uhr du isst deine erste Mahlzeit für diesen Tag und weißt jetzt schon dass es heute alles andere als gesund enden wird.

20 Uhr Du kommst aus der Besprechung, vom Mamataxi Einsatz oder bist gerade fertig mit dem Haushalt. Alle Familienmitglieder haben Hunger, nur gekocht hat keiner.

Frühstückszeit und es ist weder Brot, noch Müsli zuhause und um frische Brötchen zu holen, fehlt die Zeit.

Wir Mütter kennen solche Situationen alle. Der Blutzuckerspiegel ist im Keller, wir sind müde und gestresst und oft endet das Ganze dann in Streit und schlechter Laune oder einem Fressanfall.

Und dann gibt es eben belegte Brötchen, Kuchen oder Fast Food, Pizza oder Nudeln mit Tomatensauce, fertige Joghurts oder Smoothies für die ganze Familie. Und (manchmal heimlich) Schokolade und/ oder Wein zur Belohnung.

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Und prompt meldet sich neben dem Hunger, das schlechte Gewissen.
Du möchtest doch deinen Kindern einen gesunden und guten Umgang mit Lebensmitteln vermitteln.
Du möchtest, dass sie eine eine positive oder neutrale Einstellung zum Essen lernen,
Du möchtest , dass sie gesunde Lebensmittel kennen und lieben lernen. 
Du möchtest dass sie Familienessen als etwas harmonisches und gutes in Erinnerung behalten.


Und wieder einmal hast Du es nicht geschafft!

Einmal tief durchatmen!
Schlechtes Gewissen ist hier nicht angebracht. 
Wir können unseren Kindern einen guten Umgang mit Ernährung und Lebensmitteln beibringen und müssen trotzdem nicht alles perfekt machen. Wir können deligieren, improvisieren und auch mal 5 gerade sein lassen. Unsere Kinder können lernen und aushalten, dass wir Mütter zwischen unseren vielen Aufgaben, auch mal den Überblick verlieren und es unperfekt läuft. Es wird immer Phasen geben, in denen die beste Planung nicht klappt, weil nämlich keiner einkaufen war um das vorab ausgewählte Essen kochen zu können. Wichtig ist, finde ich, dass wir uns einen Rahmen setzen und uns trotzdem die Freiheit geben, aus dem Rahmen zu fallen.

Also (am besten in der Familien)festlegen:

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Welche Lebensmittel mögen wir und was wird nur sehr ungern gegessen!
Was können wir davon auf Vorrat einkaufen und welche Sachen benötigen wir frisch!
Wer kann Wann und Wo einkaufen, ohne dafür extra loszumüssen!
Welche Optionen gibt es, wenn nichts funktioniert!

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Hier in meiner Familie, hat sich, folgender Notvorrat und Plan, gut bewährt.

!

Haferflocken
schmecken als Müslizutat genauso wie als Bestandteil von Bratlingen. z. B als Hafeflocken- Käse Bratlinge

Vorgekochte Hülsenfrüchte im Glas
Kidneybohnen, weiße Bohnen, Kichererbsen passen als Sättigungsbeilage in Salate, Dips, Aufläufe, Bratlinge z.B. weiße Bohnen Salat mit Tomate und Gurke als Beilage zum Vesper

TK Gemüse wie Brokkoli, Erbsen, Mais
sind eigentlich überall einsetzbar, Bsp. als Gemüseomlette oder Pfannengemüse

Nudeln, rote Linsen und Eier
weil die hier alle essen und man daraus schnell und lecker kochen kann, den Klassiker Nudeln mit Tomatensauce mal mit roten Linsen pimpen, dauert nur etwas länger, macht dafür aber länger satt.

passierte Tomaten, Gemüsebrühe und Hafersahne
für den Einsatz als Sauce, Binde- oder Würzmittel.

!

Innere-Einstellung-Gesundes-Essen-oder-Sünde

Sollten mal Zeit und Lust fehlen

  • dann gibt es etwas vom örtlichen Dönerimbiss (weil es dort für alle Unverträglichkeiten eine Lösung gibt)
  • gibt es Resteverwertung der kreativen Art
  • oder Vesper z.B. mit Spiegelei, Käse und Rohkost

Ob diese Vorräte und Rezepte für Dich und deine Familie passen, wirst du selbst am besten wissen. Wenn du dich aber in einer ruhigen Minute schon einmal damit beschäftigt hast, wird dir im Stress auch eine Idee einfallen, was du jetzt noch schnell kochen kannst. Den länger als auf den Pizzaboten warten, dauert es dann meistens auch nicht. Und wenn du einfach müde bist und keine Lust zum Kochen hast, dann nutze die Zeit und entspanne dich während du auf den Pizzaboten wartest. Denn Stress und ein schlechtes Gewissen sind schlecht fürs Gewicht und die Figur.

Vielen Müttern ist eine gemeinsame, warme, selbst gekochte Mahlzeit pro Tag wichtig. In der Idealvorstellung genießen und loben alle Familienmitglieder das Essen, wird erzählt und gelacht und alle sind glücklich.
Die Realität sieht oft anders aus. Abgehetzt und gestresst vom Tag, wird irgend etwas gegessen und alle sehnen sich nur danach fertig zu werden um andere Dinge machen zu können oder einfach um Ruhe zu haben.
Übrig bleibt dann der Frust und wir belohnen uns mit Naschereien oder Alkohol. Gepaart mit der Angst ein falsches Vorbild zu sein und  unseren Kindern zu suggerieren, dass es so okay ist, obwohl wir es doch eigentlich viel besser wüssten. 
STOP Ich bin der Meinung, hier muss man unterscheiden.

Passiert mir das ab und zu, in besonders anstrengenden Phasen.
Bin ich mir bewusst, dass ich mich belohne und kann das klar kommunizieren.
Bleibt es bei gelenglichen Ausnahmen. 

Dann ist alles fein. Unserer Kinder sollen lernen, dass Leben nicht nur aus Perfektion besteht und gönnen einfach dazu gehört.

Wichtig ist dabei authentisch zu sein, „Ich bin heute total genervt von diesem blöden Tag und esse deshalb jetzt diese Tafel Schokolade ganz alleine auf der Couch.“ Mit solchen Sätzen können schon Kinder etwas anfangen. Fataler finde ich es, die Kinder aufs Zimmer oder ins Bett zu schicken und dann heimlich die Schokischublade zu plündern. Diese Diskrepanz zwischen Sagen und Tun wird bemerkt und hinterlässt auf allen Seiten keine guten Gefühle.

Passiert mir das regelmäßig und aus vielerlei Gründen.
Ist mein Ausredenkatalog dicker als der vom Versandhandel.
Gehören Heimlichkeiten und Verstecke zu meinem Alltag.

Dann sollte ich genauer hinschauen. Liegt es nur an fehlender Zeit oder habe ich schon eine Essstörung bzw.  bin ich auf dem Weg dorthin. Welche tieferliegenden Gründe sind für meine Fressanfälle verantwortlich.
Liegt es nur an  schlechtem  Zeitmanagement, dann sieht die Lösung natürlich ganz anders aus, als bei psychischen oder emotionalen Gründen. 
Hilft bei erstem vielleicht ein Plan oder eine neue Alltagsstruktur. So kann es bei dem zweiten Punkt schon schwieriger sein, der Lösung auf den Grund zu kommen und u.U. muss man sich professionelle Hilfe holen.
Aber auch hier bin ich der Meinung um unserer Kinder Willen, müssen wir uns mit den Gründen offen auseinander setzen, denn auf Dauer ist nichts schlimmer als Heimlichkeiten.

FAZIT:

Unsere Kinder und Familien können mehr aushalten, als wir meinen.
Oft hilft es schon Strukturen und Vorstellungen zu überdenken und das schlechte Gewissen in die Schublade zu stecken. (Hinter die Schokolade)
Perfekt muss es nicht sein, aber authentisch. Das Paretoprinzip 80:20, leistet hier gute Dienste. Wer 80% richtig macht, kann 20% sündigen.
Wer wirklich Probleme hat oder sein Verhalten problematisch empfindet, der sollte sich dem stellen und Hilfe annehmen.

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